Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen stehen häufig vor der Herausforderung, ein Kredit oder ein Darlehen zu beantragen. Besonders bei der Immobilienfinanzierung ist das sogenannte Annuitätendarlehen die am weitesten verbreitete Finanzierungsform. Dieses Darlehen zeichnet sich durch klare Vorteile aus, die es zu einer beliebten Wahl machen.
Ein wesentlicher Pluspunkt des Annuitätendarlehens ist die Zinsbindung über einen vereinbarten Zeitraum, die für konstante monatliche Raten sorgt. Je nach Vertrag kann die Zahlung auch vierteljährlich oder jährlich erfolgen, bleibt jedoch über die gesamte Laufzeit gleich hoch. Diese gleichbleibende Belastung schafft eine hohe Planungssicherheit und erleichtert die Haushaltsführung erheblich.
Warum sollte man ein Annuitätendarlehen berechnen?
Im Vorfeld der Kreditaufnahme ist es sinnvoll, die zukünftigen Belastungen genau zu kalkulieren. So lassen sich bereits vor Vertragsabschluss die finanziellen Auswirkungen transparent einschätzen. Ein genauer Tilgungsplan zeigt, wie sich Zins- und Tilgungsanteil im Laufe der Zeit verändern und wie lange die Rückzahlung dauern wird.
Mit Tools wie Excel ist es einfach möglich, das Annuitätendarlehen zu berechnen und individuell anzupassen. Ein Finanzierungsrechner in Excel erlaubt es, unterschiedliche Parameter wie Kreditbetrag, Zinssatz, Laufzeit und Tilgungsrate zu variieren. So können verschiedene Szenarien durchgespielt werden, um die optimale Finanzierungslösung zu finden.
Das Annuitätendarlehen – ein Überblick
Allgemein ist zu sagen, dass die Begriffe Kredit und Darlehen oftmals synonym gebraucht werden. In der Praxis jedoch handelt es sich bei Krediten um kleinere, überschaubare Summen, während Darlehen für große Beträge stehen. Natürlich lässt sich für jedweden Betrag ein Annuitätendarlehen berechnen. Wie bereits erwähnt, ist die Besonderheit des Annuitätendarlehens die gleichbleibende regelmäßige Belastung bei der Rückzahlung.
Die einzelnen Annuitäten, also die Raten der Rückzahlung, setzen sich nämlich jeweils aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen. Da mit jeder Annuität die Restschuld zu einem Teil getilgt wird, verringert sich also beständig der Zinsanteil, während der Tilgungsanteil sukzessive steigt – bei gleichbleibendem Betrag der Rate an sich. Besteht über den gesamten Zeitraum ein fester Zinssatz, lässt sich umso einfacher in einer simplen Tabelle das Annuitätendarlehen berechnen. Doch auch für komplexere Fälle kann der entsprechende Tilgungsplan kalkuliert werden.
Vorteile der Annuitätenberechnung mit Excel
- Einfache Handhabung ohne spezielle Software
- Individuelle Anpassung an persönliche oder geschäftliche Finanzierungswünsche
- Sofortige Übersicht über monatliche Belastungen und Gesamtzinskosten
- Transparente Darstellung des Tilgungsverlaufs über die Laufzeit
- Grundlage für fundierte Entscheidungen bei der Immobilienfinanzierung oder bei anderen Darlehensarten
Mit Excel Annuitätendarlehen berechnen
Die Tabellenkalkulation von Microsoft bietet für versierte Anwender von Haus aus viele nützliche Funktionen. Laien können allerdings ebenso mit etwas Übung und der entsprechenden Formel ihre individuelle Berechnung vornehmen. Dafür nämlich beinhaltet Excel sogenannte finanzmathematische Funktionen. In diesem Fall handelt es sich um die RMZ-Formel. RMZ steht für regelmäßige Zahlung und die Syntax der Formel lautet:
Microsoft Excel bietet für versierte Anwender eine Vielzahl nützlicher Funktionen, mit denen sich finanzmathematische Berechnungen einfach durchführen lassen. Auch Laien können mit etwas Übung und der passenden Formel ihre individuelle Berechnung eines Annuitätendarlehens problemlos durchführen.
Die RMZ-Funktion in Excel – Grundlage für die Annuitätenberechnung
Für die Berechnung der konstanten Kreditrate (Annuität) verwendet man in Excel die RMZ-Funktion. RMZ steht für „regelmäßige Zahlung“. Die Syntax der Formel lautet:
=RMZ(Zins; Zzr; Bw; [Zw]; [F])
- Zins: Der Zinssatz pro Periode in Dezimalschreibweise (z. B. 0,05 für 5 %)
- Zzr: Die Gesamtzahl der Zahlungsperioden (Annuitäten), etwa Monate oder Jahre
- Bw: Der Barwert, also der anfängliche Kreditbetrag (die Darlehenssumme)
- Zw (optional): Der gewünschte Endwert nach der letzten Zahlung, meist 0
- F (optional): Zeitpunkt der Zahlung (0 = Ende der Periode, 1 = Anfang der Periode)
Beispiel zur Anwendung der RMZ-Formel
Angenommen, in den Zellen deiner Excel-Tabelle sind folgende Werte eingetragen:
- A1 = 0,05 (Zinssatz 5 %)
- A3 = 20 (Anzahl der Jahre oder Perioden)
- A4 = 100.000 (Kreditsumme in Euro)
Dann lautet die Formel zur Berechnung der jährlichen Annuität:
=RMZ(A1; A3; A4)
Das Ergebnis zeigt dir die jährlich zu zahlende Rate, mit der der Kredit inklusive Zinsen nach 20 Jahren vollständig zurückgezahlt ist.
Vorteile der Annuitätenberechnung mit Excel
- Flexibilität: Einfaches Anpassen von Zinssatz, Laufzeit und Kreditbetrag
- Transparenz: Sofortige Anzeige der konstanten Kreditrate (Annuität)
- Erweiterbar: Grundlage für die Erstellung eines individuellen Tilgungsplans
- Kostenlos: Nutzung mit gängigen Excel-Versionen ohne Zusatzsoftware
Weiterführende Tipps
Um einen kompletten Tilgungsplan zu erstellen, kannst du weitere Spalten für Zinsanteil, Tilgungsanteil und Restschuld anlegen und mit den entsprechenden Excel-Formeln berechnen. So hast du einen genauen Überblick über die Entwicklung deiner Rückzahlungen im Zeitverlauf.
Konkretes Beispiel: Annuitätendarlehen mit Excel berechnen
Angenommen, du möchtest ein Darlehen über 100.000 Euro aufnehmen, das über 20 Jahre mit einem jährlichen Zinssatz von 5 % zurückgezahlt werden soll. Du möchtest wissen, wie hoch deine jährliche Rate (Annuität) sein wird.
Schritt 1: Werte in Excel eingeben
Trage folgende Werte in die Zellen ein:
- A1: 0,05 (Zinssatz 5 % in Dezimalschreibweise)
- A3: 20 (Laufzeit in Jahren)
- A4: 100000 (Kreditsumme in Euro)
Schritt 2: RMZ-Formel anwenden
In eine freie Zelle gibst du nun folgende Formel ein: Konkretes Beispiel: Annuitätendarlehen mit Excel berechnen
Angenommen, du möchtest ein Darlehen über 100.000 Euro aufnehmen, das über 20 Jahre mit einem jährlichen Zinssatz von 5 % zurückgezahlt werden soll. Du möchtest wissen, wie hoch deine jährliche Rate (Annuität) sein wird.
Schritt 1: Werte in Excel eingeben
Trage folgende Werte in die Zellen ein:
- A1: 0,05 (Zinssatz 5 % in Dezimalschreibweise)
- A3: 20 (Laufzeit in Jahren)
- A4: 100000 (Kreditsumme in Euro)
Schritt 2: RMZ-Formel anwenden
In eine freie Zelle gibst du nun folgende Formel ein: =RMZ(A1; A3; A4)
Schritt 3: Ergebnis interpretieren
Das Ergebnis zeigt die jährliche Annuität, die du während der 20 Jahre zahlen musst, um das Darlehen vollständig zurückzuzahlen.
Beispielrechnung:
Mit den obigen Werten ergibt sich eine Annuität von ungefähr 8.024,67 Euro pro Jahr.
Das bedeutet: Jährlich zahlst du etwa 8.025 Euro – darin enthalten sind Zins- und Tilgungsanteil –, bis der Kredit am Ende der 20 Jahre vollständig abbezahlt ist.
Für komplexeren Tilgungsplan lohnt das Internet
Oben beschriebene Formel eignet sich erst einmal für ein sehr einfach kalkuliertes Darlehen. In der Praxis jedoch gibt es Sonderfälle. Insbesondere da größere Darlehen oft über einen langen Zeitraum, mitunter Jahrzehnte, bestehen, findet eine Zinsbindungsfrist selten über den gesamten Zeitraum statt. Dementsprechend kommt es nach einer bestimmten Zeit zur Neuverhandlung über die Zahlung der Restschuld.
Das kann einerseits positiv sein, da man beispielsweise nach fünf Jahren besser verdient und somit seine Tilgungsraten erhöhen möchte. Andererseits kann aber auch der Zinssatz inzwischen höher ausfallen. Um solche Eventualitäten zu berücksichtigen und einen komplexeren Tilgungsplan zu kalkulieren, empfehlen sich Dienste aus dem Internet. Bei diversen Websites etwa kann man direkt im Browser die Daten eingeben und so ein größeres Annuitätendarlehen berechnen. Außerdem gibt es online verschiedene Vorlagen zum Download und Import nach Excel, sodass man eine komplette Tabelle für einen Tilgungsplan erhält.
Die Vorteile eines Tilgungsplans
In den meisten Fällen ist es so, dass bei einem Beratungsgespräch beim eventuellen Darlehensgeber direkt ein möglicher Tilgungsplan erstellt wird. In jenen Fällen lassen die Mitarbeiter im eigenen Programm beispielsweise ein Annuitätendarlehen berechnen und gehen dies anschließend mit dem Interessenten durch. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb lohnt es jedoch, sich zuvor einmal selbst mit der Thematik auseinandergesetzt zu haben. Es bietet sich an mittels Excel und den entsprechenden Formeln in der Tabelle einmal mit den Zahlen zu spielen, um so ein Gefühl für die Summen zu bekommen.
Außerdem ist die Option der Sondertilgung ein wichtiger Punkt. Außerplanmäßige Sondertilgungen gehen über die im Vertrag vereinbarten Annuitäten hinaus und können die Darlehenslaufzeit effektiv verkürzen, was für den Darlehensnehmer eine sehr gute Sache ist. Allerdings sind Banken in dieser Hinsicht mitunter zurückhaltend. Es ist also nur vorteilhaft, wenn man bereits weiß, welchen Einfluss eine oder mehrere Sondertilgungen in bestimmter Höhe haben können.
