Lernplan erstellen: Vorlage

Man lernt ein Leben lang und man lernt für das Leben, so heißt es. Dabei ist es vor allem aber die Schulzeit vor dem Abitur und das Studium, in denen junge Menschen sich viel Wissen auf einmal aneignen und möglichst dauerhaft einprägen müssen. Doch auch in vielen Berufen bleibt Lernen nicht gänzlich aus, wenn beispielsweise regelmäßig Weiterbildungen stattfinden.

Um in all diesen Situationen nicht überfordert zu sein, empfiehlt sich eine gute Organisation des Lernstoffes. Wie alle Projekte und Prozesse erscheint auch das Lernen umso machbarer, je mehr und sinnvoller man es aufteilt. Ein perfektes Instrument dafür ist eine Lernplan Vorlage.

Was ist ein Lernplan?

Ein Lernplan ist ein Dokument oder eine Aufzeichnung, die einen strukturierten Zeitplan für das Lernen bestimmter Themen oder Fähigkeiten enthält. Ein Lernplan kann auf individueller oder institutioneller Ebene erstellt werden, um sicherzustellen, dass das Lernen effektiv organisiert und durchgeführt wird.

Ein Lernplan kann verschiedene Elemente enthalten, wie zum Beispiel:

  • Lernziele: Eine Liste der Fähigkeiten oder Kenntnisse, die erworben werden sollen.
  • Zeitrahmen: Eine Einschätzung der benötigten Zeit für jedes Ziel oder für das Gesamtprojekt.
  • Pausen und Belohnungen: Der Lernplan sollte auch Pausen und Belohnungen für den Schüler enthalten, um sicherzustellen, dass das Lernen nicht zu überwältigend wird. Pausen können zum Beispiel Spielzeit oder Aktivitäten außerhalb des Klassenzimmers umfassen, während Belohnungen z.B. das Erreichen eines bestimmten Lernziels oder die Teilnahme an einer besonderen Aktivität sein können.
  • Lernmethoden: Eine Beschreibung der Lernmethoden, die verwendet werden sollen, um die Ziele zu erreichen, z.B. Lesen, Schreiben, Praktikum, Übungen, etc.
  • Ressourcen: Eine Liste der benötigten Materialien, Bücher, Videos, oder anderer Quellen, die für das Lernen benötigt werden.
  • Bewertung: Eine Beschreibung der Kriterien, anhand derer der Lernfortschritt gemessen wird, z.B. Tests, Projekte, Referate, etc.
  • Überprüfung und Anpassung: Der Lernplan sollte regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass der Schüler auf dem richtigen Weg ist. Wenn der Schüler Schwierigkeiten hat, sollte der Plan angepasst werden, um ihm zu helfen, die Lernziele zu erreichen.

Ein gut geplanter Lernplan kann dazu beitragen, dass Lernende ihre Ziele effektiver erreichen, indem sie Zeit und Ressourcen effizient nutzen und ihre Fortschritte messen und anpassen können.

Lernplan-Vorlage: Fehler beim Lernen vermeiden?

Ganz allgemein bedeutet ein strukturierter Lernplan natürlich in erster Linie, dass man seinen Lernprozess optimiert und organisiert. Statt sich einfach vor einen Haufen Bücher, Hefter oder Folien zu setzen und einfach alles durchzublättern, gibt der Plan eine klare Strategie vor. Doch das planmäßige Vorgehen und eine Lernplan Vorlage kann effektiv und weniger effektiv sein.

Ineffektive Vorgehensweisen sind beispielsweise:

  • zuerst den gesamten Stoff vollständig auszuarbeiten und anschließend alles zu lernen
  • abwechselnd einen Tag ausarbeiten und einen Tag lernen
  • falsche, ineffiziente Aufteilung des Lernstoffes über Tage hinweg
  • generell zu spätes Wiederholen von Stoff und damit mehr Aufwand

Der Grund, aus dem einige Lernpläne und Lernmethoden ineffektiv sind, ist die sogenannte Vergessenskurve nach dem Psychologen Hermann Ebbinghaus. Dieser zur Folge wird Gelerntes schon nach ein bis zwei Stunden zu 20 Prozent vergessen. Diese Relation wird mit zunehmender Zeit sogar noch gravierender, sodass zum Beispiel nach einem ganzen Tag kaum noch etwas im Gedächtnis bleibt. Insofern setzt bei einer Lernplan Vorlage der Prozess des Wiederholens idealerweise schon nach einer Stunde oder 90 Minuten ein.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil sind Pausen und Freizeit, die auch als Belohnung anzusehen ist. Das Gehirn braucht Phasen der Ruhe und zwar einerseits kurzzeitig während des Tages und des Lernprozesses an sich sowie andererseits am Ende des Tages zur biologisch notwendigen Regeneration. Mit diesen Grundgedanken lässt sich nun eine Lernplan Vorlage erstellen, die vor dem Abitur und in anderen Prüfungsphasen hilft.

Lernmethoden

Wir kann man effektiv lernen? Effektive Lernmethoden sind solche, die das Lernen erleichtern, das Verständnis verbessern und das Erinnern erleichtern. Es gibt viele verschiedene Techniken, die beim Lernen helfen können, je nachdem, was am besten für eine bestimmte Person funktioniert.

Effektive Lernmethoden sind solche, die das Lernen erleichtern, das Verständnis verbessern und das Erinnern erleichtern. Hier sind einige bewährte Lernmethoden:

  • Aktives Lernen: Aktives Lernen bezieht sich auf jede Art von Lernaktivität, bei der der Lernende aktiv beteiligt ist, wie z.B. das Lösen von Aufgaben, das Schreiben von Notizen oder das Erstellen von Zusammenfassungen. Durch aktives Lernen kann das Verständnis vertieft und das Gedächtnis verbessert werden.
  • Wiederholung: Wiederholung ist ein wichtiger Bestandteil des Lernens, da das Wiederholen von Informationen dazu beiträgt, das Gedächtnis zu verbessern und das Verständnis zu vertiefen. Es gibt verschiedene Arten von Wiederholung, z.B. lautes Vorlesen, Schreiben von Notizen oder das Wiederholen von Informationen in kurzen Intervallen.
  • Visualisierung: Visualisierung bezieht sich auf die Verwendung von Bildern, Diagrammen oder anderen visuellen Hilfsmitteln, um Informationen besser zu verstehen und zu erinnern. Die Verwendung von Visualisierungen kann insbesondere bei komplexen oder abstrakten Konzepten hilfreich sein.
  • Zusammenfassungen: Das Erstellen von Zusammenfassungen oder Mindmaps kann dazu beitragen, Informationen besser zu organisieren und das Verständnis zu verbessern. Zusammenfassungen können auch dazu beitragen, die wichtigsten Informationen schnell wiederzufinden.
  • Spaced Repetition: Spaced Repetition ist eine Methode, bei der das Wiederholen von Informationen in immer größeren Abständen erfolgt. Diese Methode wurde gezeigt, um das Gedächtnis und die Erinnerungsfähigkeit zu verbessern.
  • Selbsttest: Das Testen des eigenen Wissens kann dazu beitragen, Lücken im Verständnis aufzudecken und das Erinnern zu erleichtern. Selbsttests können in Form von Übungsfragen, Quiz oder anderen Arten von Tests erfolgen.
  • Zusammenarbeit: Zusammenarbeit mit anderen Lernenden kann dazu beitragen, das Verständnis zu vertiefen und das Lernen interessanter zu gestalten. Das Erklären von Konzepten an andere Lernende kann dazu beitragen, das eigene Verständnis zu verbessern.

Diese Lernmethoden können alleine oder in Kombination angewendet werden, je nach individuellen Lernbedürfnissen und -stilen. Die Wahl der Lernmethoden hängt auch von der Art des zu lernenden Materials und dem Ziel des Lernens ab.

Pausen und Belohnungen

Beim Lernen ist es wichtig, Pausen einzuplanen, um sicherzustellen, dass das Gehirn Zeit hat, sich zu erholen und Informationen zu verarbeiten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Pausen in den Lernplan zu integrieren, aber im Allgemeinen sollten Pausen regelmäßig und aktiv geplant werden, anstatt einfach zufällig zu geschehen. Hier sind einige Tipps für die Planung von Pausen beim Lernen:

  1. Zeitintervalle planen: Planen Sie regelmäßige Zeitintervalle für Pausen ein, z.B. alle 30 oder 45 Minuten. Diese Pausen sollten kurz sein und können zwischen fünf und zehn Minuten dauern. Wenn Sie längere Studienzeiten planen, sollten Sie auch längere Pausen einplanen.
  2. Pausenaktivitäten auswählen: Wählen Sie Pausenaktivitäten aus, die das Gehirn entspannen und von der Lernaktivität ablenken, z.B. einen kurzen Spaziergang machen, etwas essen oder trinken, ein paar Minuten meditieren oder einfach nur aus dem Fenster schauen. Vermeiden Sie jedoch Aktivitäten, die das Gehirn zu sehr stimulieren, wie z.B. soziale Medien oder Videospiele, da diese die Konzentration beeinträchtigen können.
  3. Belohnungen einbauen: Verwenden Sie Pausen auch als Belohnung für das Erreichen von bestimmten Lernzielen. Zum Beispiel können Sie sich nach dem Abschluss einer schwierigen Aufgabe mit einer kurzen Pause belohnen.
  4. Pause aktiv nutzen: Nutzen Sie die Pause aktiv, um das Gehirn zu entspannen und Energie zu tanken, anstatt sich Sorgen darüber zu machen, was als nächstes zu tun ist. Atmen Sie tief durch, strecken Sie sich oder machen Sie eine kurze Körperübung, um Spannungen zu lösen.
  5. Überprüfen Sie Ihren Lernfortschritt: Nutzen Sie die Pause, um zu überprüfen, was Sie gelernt haben und wie Sie mit dem Lernen vorankommen. Stellen Sie sicher, dass Sie auf dem richtigen Weg sind und passen Sie Ihren Lernplan an, wenn nötig.

Pausen sollten also nicht als Zeitverschwendung angesehen werden, sondern als wichtiger Bestandteil des Lernprozesses. Wenn Sie regelmäßige Pausen einplanen und aktiv nutzen, werden Sie feststellen, dass Sie effektiver lernen und sich besser konzentrieren können.

Lernplan aus dem Internet herunterladen oder selbst erstellen?

Es hängt davon ab, wie viel Zeit und Mühe Sie in das Erstellen eines Lernplans investieren möchten. Wenn Sie einen strukturierten Plan haben möchten, der Ihnen hilft, sich auf das Lernen zu konzentrieren, kann es sinnvoll sein, einen Lernplan aus dem Internet herunterzuladen. Sie können jedoch auch einen benutzerdefinierten Lernplan erstellen, der Ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.

Eine gute Vorlage für einen Lernplan sollte detaillierte Informationen über die Lernziele, die Art des Lernens und die benötigte Zeit enthalten. Dazu sollte sie eine Tabelle mit den jeweiligen Lerninhalten und den Wochenplänen enthalten. Eine gute Vorlage sollte auch praktische Hinweise zu Lernstrategien, Motivation, Belohnungen und Ressourcen enthalten. Eine gute Vorlage für einen Lernplan sollte auch einen Abschnitt haben, in dem die Fortschritte und Erfolge dokumentiert werden können.

Es gibt im Internet unzählige Websites, die Pläne und Vorlagen zum Download anbieten. Da aber wie erwähnt Lernpläne durchaus sehr ineffektiv sein können, sind solche Muster nicht durchweg geeignet. Eher empfiehlt es sich anhand der aufgezählten Fehlermöglichkeiten und der notwendigen Aspekte selbst eine Lernplan Vorlage zu erstellen.

Zumal je nach Menge an Lernstoff jeder Plan ohnehin individuell ausfällt. Für das Erstellen eignen sich zum Beispiel die gängigen Schreibprogramme von Microsoft. Die Tabellenfunktionen von Word und Excel sind einfach zu bedienen und ermöglichen alles, was es braucht. Ein generell sinnvoller Aufbau ist dabei die Anordnung nach Tagen und Stunden, ganz wie ein wöchentlicher Stundenplan.

Lernplan Vorlage für Schuler und Abiturienten

Nachfolgend finden Sie einen möglichen Lernplan für Schüler oder Abiturienten. Ziel ist es in diesem konkreten Beispiel 60 Folien zu lernen. Hierfür wird ein reiner Lernaufwand von 8 Stunden + 4 Stunden Wiederholung + 2 Stunden Selbsttest angesetzt.

Je nachdem wie viel Zeit an einem Tag zur Verfügung steht, kann der Lernplan natürlich auch auf mehrere Tage verteilt werden. Wir gehen aber nachfolgend davon aus, dass ein vollständiger Tag zum Lernen genutzt werden kann.

Lernziel:

60 Folien lernen

Tagesablauf 1.Tag (Samstag):

  • 8:00 – 10:00 Uhr: Lernzeit 1 (15 Folien)
  • 10:00 – 10:30 Uhr: Pause
  • 10:30 – 12:30 Uhr: Lernzeit 2 (15 Folien)
  • 12:30 – 13:30 Uhr: Mittagspause
  • 13:30 – 15:30 Uhr: Lernzeit 3 (15 Folien)
  • 15:30 – 16:00 Uhr: Pause
  • 16:00 – 18:00 Uhr: Lernzeit 4 (15 Folien)

Tagesablauf 2.Tag (Sonntag):

  • 8:00 – 10:00 Uhr: Lernzeit Wiederholung (30 Folien)
  • 10:00 – 10:30 Uhr: Pause
  • 10:30 – 12:30 Uhr: Lernzeit Wiederholung (30 Folien)
  • 12:30 – 13:30 Uhr: Mittagspause
  • 13:30 – 14:30 Uhr: Pause
  • 14:30 – 16:30 Uhr: Selbsttest mit ausgewählten Fragen

Pausenplanung:

Nach jeder 2-stündigen Lernzeit gibt es eine Pause von 30 Minuten.

Es ist wichtig, während der Pausen physische Aktivitäten zu unternehmen, wie z.B. Spaziergänge oder Dehnübungen, um den Körper zu aktivieren und den Geist zu entspannen. Auch das Essen von gesunden Snacks und das Trinken von Wasser oder Tee kann helfen, den Körper mit Energie zu versorgen und konzentriert zu bleiben.

Es ist zu beachten, dass dieser Lernplan nur ein Beispiel ist und an individuelle Bedürfnisse und Lernstile angepasst werden sollte. Es ist auch wichtig, ausreichend Zeit für Freizeitaktivitäten, soziale Kontakte und Entspannung zu planen, um ein Gleichgewicht zwischen Lernen und Leben zu erreichen.

Sinnvolle Gliederung für mehr Lernstoff

Ein gutes Pensum für einen Lerntag sind insgesamt 6-8 Stunden Lernzeit, welche in vier Abschnitte Minuten unterteilt werden können. Zwischen diesen Abschnitten liegen jeweils 30 Minuten Pause. Wichtig ist, dass das gesamte Lernmaterial von der Menge her absteigend auf die Tage verteilt wird.

Das heißt, wenn etwa aus der Vorlesung eines ganzen Semesters 200 Folien zu lernen sind, lässt sich das von Montag bis Freitag auf 60, 50, 40, 30 und 20 Folien aufteilen.

Die Folien der einzelnen Tage werden dann ebenfalls von der Menge her absteigend auf die vier mal 90 Minuten gelegt.

Folglich geht es an die Nutzung dieser anderthalb Stunden, wobei im Grunde folgendes geschieht:

  • zu Beginn 15 Minuten Wiederholung der ein bis zwei vorherigen Einheiten (außer zu Tagesbeginn)
  • anschließend 60 Minuten Ausarbeiten/Lernen der zugeteilten Folien
  • dann 15 Minuten Wiederholung dieser aktuellen Folien
  • im letzten Tagesabschnitt die letzten 15 Minuten zur Wiederholung des ganzen Tages

Somit findet entgegen der Vergessenskurve der notwendige Wiederholungsprozess stets schnell genug statt. Außerdem erfolgt die Wiederholung mit jedem Mal einfacher und schneller, sodass die dafür zur Verfügung stehende Zeit auch bei fortschreitender Menge ausreicht. Für eine gesamte Lernplan Vorlage der ganzen Woche muss nun noch folgendes beachtet werden:

  • ab Tag 2 dienen die jeweils ersten 90 Minuten der Wiederholung allen bisherigen Stoffes
  • am fünften/letzten Tag die ersten 90 Minuten wiederum für die letzten zugeteilten Folien
  • die weiteren Zeitabschnitte des letzten Tages dann zur Wiederholung der ganzen Woche

Freizeit und Pausen effektiv nutzen

Ja, es ist wichtig, beim Lernen regelmäßig Pausen einzulegen. Durch die Pausen werden Sie sich erfrischt fühlen, was Ihnen helfen kann, sich besser zu konzentrieren und den Lernstoff besser aufzunehmen. Pausen sind auch eine gute Gelegenheit, Ihren Körper zu bewegen und sich zu entspannen. Eine kurze Pause kann Ihnen auch helfen, die Lerninhalte zu verarbeiten und zu verstehen.

Anhand einer solchen Lernplan Vorlage wird die Zeit bestmöglich genutzt. Wie gesagt, darf bei alledem die Ruhezeit nicht vernachlässigt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass während des Tages insbesondere Mahlzeiten dazu gehören und die Freizeit am Tagesende möglichst den Aspekt des „Abschaltens“ bedienen und emotional wenig beanspruchend sind. Tätigkeiten wie Videospiele oder Fernsehen sind dafür genau richtig, erste Dates mit der neuen Bekanntschaft eher nicht – das darf dann die finale Belohnung für das Abitur oder zur Semesterpause sein.

Dieser Beitrag wurde am 8. Mai 2021 veröffentlicht.